Es ist ruhig geworden bei Tut gut. Nicht, weil mir die Lust am Backen vergangen ist, nicht, weil ich euch vergessen habe, sondern weil es in meinem Leben Dinge gab, die einfach für eine Weile wichtiger waren, als mein Blog: Ich bin umgezogen! Langsam komme ich im neuen Zuhause an. Und – na klar – auch der Ofen wurde schon ausprobiert. Bevor ist euch das Rezept dieser köstlichen Spinat-Ziegenfrischkäse-Quiche verrate, erzähle ich euch noch von den Gedanken, die ich mir in den letzten Tagen gemacht habe.
Das alte Zuhause aufgeben, das Alleinewohnen aufgeben, das neue Zusammenleben genießen, die neue Wohnung einrichten, all die unvorhergesehenen Schwierigkeiten meistern. Es war einiges los. Ich hatte keine Zeit zum Bloggen. Tagelang hatten wir nicht einmal Zeit zum Einkaufen und haben nur auswärts oder Lieferservice-Essen gegessen. Es war und ist trubelig, oft anstrengend, oft wunderschön. Und ich habe gegessen, ohne mein Essen zu fotografieren. Und ich habe nicht gepostet, nicht geliked, nicht kommentiert. Einfach, weil es mir in diesen Momenten total egal war, dass ich lange nicht bei Instagram oder auf Tut gut aktiv war.
Ich lebe nicht mein ganzes Leben im Internet. Und das will ich auch nicht. Ich habe oft mit dem Gedanken gespielt, Tut gut größer zu machen. Mehr Zeit und mehr Geld zu investieren, um eine der bekannten Food-Bloggerinnen zu werden, um überall hin eingeladen zu werden und um Geld damit zu verdienen. Ich arbeite in der Werbebranche und weiß, dass erfolgreiche Blogger richtig hohe Honorare dafür bekommen, gesponserte Artikel zu schreiben. "Das kann ich auch", dachte ich lange Zeit. Doch wisst ihr was? Das will ich gar nicht. Tut gut ist kein extrem reichweitenstarker Blog. Weil ich in meinem Leben manchmal andere Prioritäten habe (und auch haben will). Meine Hochachtung gilt jedem Blogger, der von seiner Arbeit gut leben kann. Denn ich weiß, was das bedeutet: nie Feierabend zu haben, täglich zu posten, zu liken, zu interagieren. Nie das Handy tagelang weitestgehend ignorieren zu können. Das ganze Leben instagrammable zu gestalten. Dinge schon mit Amaro- oder Juno-Filter zu sehen, bevor man sie überhaupt fotografiert. Und dann noch dieses Snapchat, das ich sowieso nicht verstehe. Ich möchte nicht so leben. Ich muss keine 100 Likes für ein Good-Night-Selfie sammeln, um gut schlafen zu können. Deshalb verzichte ich lieber auf die Option, dicke Honorare einstreichen zu können. Weil mir der Weg dahin und die damit verbundenen Einschränkungen einfach zu krass sind.
Was das für Tut gut heißt? Eigentlich gar nichts. Denn wieso sollte ich Tut gut beenden, nur weil ich es nicht komplett professionalisieren will? Eben. Ich freue mich über jeden Leser. Ich freue mich über Likes, über Mails, über Kommentare, weil ich dann weiß, dass ich Menschen erreichen und ein kleines bisschen fröhlicher machen konnte. Und ihr wisst: Alles, was hier steht, kommt von Herzen. Und wenn ich mal Anfragen bekomme von Firmen, lese ich mir alles durch, probiere gern alles aus, doch verspreche gar nichts. Denn hier wird nur vorgestellt, was ich wirklich richtig cool finde. Tut gut soll mir und soll euch gut tun. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Puh, so, das war nun aber auch genug der Worte! Ich hoffe, ihr könnt meine Gedanken ein wenig nachvollziehen. Vielleicht geht es euch mit euren Blogs ja genauso. Man würde irgendwie gern mehr machen, doch wenn man merkt, was das bedeutet, bleibt man doch lieber klein. Klein, aber fein.
Und sehr, sehr fein war auch diese Quiche, die ich als erstes richtiges Essen in der neuen Wohnung gebacken habe. Das muss ich unbedingt mit euch teilen! Das Rezept habe ich hier gefunden und leicht abgewandelt.
Zutaten:
4 Scheiben TK-Blätterteig
1 große Zwiebel
200 g junger TK-Spinat
5 getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten
80 g Schinkenwürfelchen
3 Eier
150 g Schmand
100 g Ziegenfrischkäse
Salz, Pfeffer, Muskat
etwas geriebener Käse (nach Bedarf, geht auch komplett ohne)
Zubereitung:
Den Blätterteig antauen lassen. Eine Quicheform leicht einfetten.
Zwiebel in kleine Würfelchen schneiden und zusammen mit den Schinkelwürfelchen in einer Pfanne mit etwas Butter oder Öl rösten. Spinat und in Streifen geschnittene Tomaten zufügen, rühren, bis
der Spinat zerfallen ist (eventuell einen Schuss Wasser zugeben!) und die Pfanne von der Herdplatte nehmen.
Eier, Schmand und Ziegenfrischkäse miteinander verrühren, mit Salz, Muskat und Pfeffer würzen. Diese Mischung in die abgekühlte Pfanne geben und unter die Spinatmasse heben.
Den Blätterteig etwas ausrollen und so in die Form legen, dass er gut reinpasst und keine Lücken mehr zu sehen sind. Eventuell zerschneiden, das ist etwas Fummelarbeit. Dann leicht andrücken. Die
Ziegenkäse-Spinatmasse auf den Teig geben und gleichmäßig verteilen. Je nach Geschmack kann noch etwas geriebener Käse darüber gestreut werden. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C etwa 30 min bei
Umluft mit Unterhitze backen. Vor dem Aufschneiden etwas abkühlen lassen. Am besten mit Salat servieren. Kööööstlich...
Macht es euch schön!
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